Soll ich meine Amalgam Füllung entfernen? Dieses Thema beschäftigt viele Patienten. Du fragst dich vielleicht, ob deine Amalgamfüllungen ein Gesundheitsrisiko darstellen und wie der Entfernungsprozess abläuft.
Fast jeder Deutsche über 40 hat mindestens eine Amalgamfüllung im Mund. Jahrzehntelang war dieses Material die Standardlösung für Zahnfüllungen. Doch heute wissen wir mehr über die möglichen Auswirkungen von Quecksilber, einem Hauptbestandteil von Amalgam.
Warum überhaupt Amalgam entfernen?
Viele Menschen entscheiden sich aus verschiedenen Gründen für die Entfernung ihrer Amalgamfüllungen:
Gesundheitliche Bedenken stehen oft an erster Stelle. Amalgam enthält etwa 50% Quecksilber, ein Schwermetall, das bei manchen Menschen zu Beschwerden führen kann.
Ästhetische Gründe spielen ebenfalls eine Rolle. Die silbrig-grauen Füllungen fallen deutlich auf, wenn du lachst oder sprichst.
Manchmal sind alte Amalgamfüllungen einfach abgenutzt oder beschädigt und müssen ersetzt werden.
Der richtige Zeitpunkt für die Amalgam-Entfernung
Wann solltest du deine Amalgamfüllungen entfernen lassen? Nicht alle müssen sofort raus. Entscheidend ist der Zustand:
Intakte Füllungen ohne Beschwerden können oft belassen werden. Ein überstürztes Entfernen kann manchmal mehr Quecksilber freisetzen als das Belassen.
Bei brüchigen Füllungen, Randspalten oder wenn die Füllung nicht mehr dicht ist, empfehlen Experten den Austausch.
Falls du Symptome wie Metallgeschmack, Kopfschmerzen oder andere Beschwerden hast, die du mit deinen Amalgamfüllungen in Verbindung bringst, sprich mit einem Zahnarzt, der sich mit diesem Thema auskennt.
So läuft die sichere Amalgam-Entfernung ab
Die fachgerechte Entfernung von Amalgam erfordert spezielle Schutzmaßnahmen. Ein qualifizierter Zahnarzt wird folgende Vorkehrungen treffen:
Kofferdam-Isolation: Eine Gummimembran schützt deine Mundschleimhaut und verhindert, dass du Amalgampartikel verschluckst.
Spezielle Absaugtechnik: Hochleistungsabsaugung entfernt freigesetzte Quecksilberdämpfe direkt am Entstehungsort.
Wasserkühlung: Reduziert die Hitzeentwicklung und damit die Freisetzung von Quecksilberdämpfen.
Schutzausrüstung: Für dich und das Praxisteam, um Exposition zu minimieren.
Stückweise Entfernung: Die Füllung wird in großen Stücken entfernt, anstatt sie zu zerbohren.
Nach der Entfernung ist eine gründliche Reinigung des Zahns notwendig, bevor die neue Füllung eingesetzt wird.
Welche Alternativen gibt es zu Amalgam?
Zum Glück existieren heute zahlreiche moderne Alternativen:
Komposit (Kunststofffüllungen): Zahnfarbene Füllungen, die direkt im Mund modelliert werden. Sie bieten eine gute Ästhetik, erfordern aber mehr Können beim Einsetzen.
Keramik-Inlays: Besonders langlebige und ästhetische Option. Sie werden außerhalb des Mundes angefertigt und dann eingesetzt.
Gold: Immer noch eine der haltbarsten Optionen, allerdings teurer und für viele optisch nicht erste Wahl.
Glasionomerzement: Besonders für temporäre Füllungen oder bei Kindern geeignet.
Die Kosten der Amalgam-Entfernung
Die Kosten variieren je nach Aufwand, gewähltem Ersatzmaterial und Region:
Die reine Entfernung wird meist von den Krankenkassen übernommen, wenn medizinische Gründe vorliegen.
Für die Ersatzfüllung übernehmen gesetzliche Kassen in der Regel nur die Kosten für eine einfache Füllung im Seitenzahnbereich.
Höherwertige Materialien wie Keramik-Inlays oder aufwendigere Kompositfüllungen bedeuten Mehrkosten, die du selbst tragen musst.
Private Krankenversicherungen bieten hier oft bessere Leistungen an.
Wichtige Fragen vor der Entscheidung
Bevor du deine Amalgamfüllungen entfernen lässt, solltest du folgende Punkte mit deinem Zahnarzt klären:
Hat die Praxis Erfahrung mit der sicheren Amalgam-Entfernung nach modernen Schutzstandards?
Welche Alternativen empfiehlt der Zahnarzt für deine spezifische Situation?
Wie hoch sind die zu erwartenden Kosten, insbesondere dein Eigenanteil?
Ist ein schrittweises Vorgehen sinnvoll, besonders wenn mehrere Füllungen betroffen sind?
Nach der Amalgam-Entfernung
Nach dem Eingriff kannst du einige Maßnahmen ergreifen, um den Körper bei der Ausleitung zu unterstützen:
Viel Wasser trinken hilft dem Körper, Toxine auszuspülen.
Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Antioxidantien unterstützt die Entgiftungsprozesse.
Regelmäßige Bewegung fördert den Lymphfluss und damit den Abtransport von Schadstoffen.
Bei starken Beschwerden kann in Absprache mit Arzt oder Heilpraktiker eine gezielte Entgiftungstherapie sinnvoll sein.
Amalgam-Entfernung: Der umfassende Beratungsguide
Die Entscheidung, Amalgam entfernen zu lassen, wirft viele Fragen auf. Wie geht es nach der Entfernung weiter? Welche langfristigen Vorteile bringt der Austausch? Und wie findest du den richtigen Spezialisten dafür?
Die wissenschaftliche Perspektive zur Amalgam-Entfernung
Aktuelle Studien zeigen ein differenziertes Bild zu Amalgam:
Die Europäische Union hat seit 2018 die Verwendung von Amalgam bei Kindern unter 15 Jahren, Schwangeren und stillenden Müttern verboten.
Deutschland gehört zu den Ländern mit den höchsten Quecksilberwerten in der Umwelt – teilweise durch Amalgamabfälle aus Zahnarztpraxen.
Wissenschaftler diskutieren kontrovers, wie stark die tägliche Quecksilberfreisetzung aus Amalgamfüllungen den Körper tatsächlich belastet.
Fakt ist: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Quecksilber als eine der zehn gefährlichsten Chemikalien für die öffentliche Gesundheit ein.
Mögliche Symptome durch Amalgambelastung
Manche Menschen berichten über verschiedene Beschwerden, die möglicherweise mit ihren Amalgamfüllungen zusammenhängen:
- Chronische Müdigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisprobleme
- Autoimmunerkrankungen oder unerklärliche Entzündungsprozesse
- Kopfschmerzen, Migräne oder Schwindel
- Allergische Reaktionen oder Hautprobleme
Wichtig: Diese Symptome können viele verschiedene Ursachen haben. Ein direkter Zusammenhang mit Amalgamfüllungen sollte immer medizinisch abgeklärt werden.
Amalgam entfernen bei bestimmten Risikogruppen
Für manche Menschen ist die Entfernung von Amalgam besonders empfehlenswert:
- Menschen mit nachgewiesenen Quecksilberallergien oder -unverträglichkeiten
- Personen mit bekannten Autoimmunerkrankungen
- Paare mit Kinderwunsch (sowohl Frauen als auch Männer)
- Patienten mit mehreren Amalgamfüllungen in direktem Kontakt zu Gold- oder anderen Metallrestaurationen (Galvanismus)
- Menschen mit genetischen Varianten, die die Entgiftungsfähigkeit einschränken können
Vorbereitung auf die Amalgam-Entfernung: Wichtige Schritte
Eine gründliche Vorbereitung kann den Erfolg der Amalgam-Entfernung verbessern:
- Lass dich von einem Zahnarzt beraten, der sich mit ganzheitlicher Zahnmedizin und schadstoffarmer Amalgamentfernung auskennt.
- Erwäge eine Schwermetallanalyse (Urin, Haare oder Blut), um deine aktuelle Belastung einzuschätzen.
- Beginne schon vor dem Eingriff mit einer unterstützenden Entgiftung – beispielsweise durch die Einnahme von Chlorella oder Koriander nach Rücksprache mit einem Arzt.
- Achte auf eine optimale Versorgung mit Antioxidantien und entgiftungsfördernden Nährstoffen wie Vitamin C, Selen und Zink.
- Plane ausreichend Regenerationszeit nach dem Eingriff ein.
Die Bedeutung eines umfassenden Sanierungskonzepts
Die Amalgam-Entfernung ist idealerweise Teil eines ganzheitlichen Behandlungsplans:
Professionelle Zahnsanierung: Nicht nur Amalgam, sondern auch andere potenzielle Störfelder wie wurzelbehandelte Zähne oder Metallkronen sollten überprüft werden.
Begleitende Entgiftungsunterstützung: Gezielte Maßnahmen können helfen, gebundenes Quecksilber aus dem Körper auszuleiten.
Darmsanierung: Da ein gesunder Darm für die Entgiftung essentiell ist, kann eine Optimierung der Darmflora sinnvoll sein.
Immunsystemstärkung: Unterstützende Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems können den Körper während der Entgiftungsphase unterstützen.
Häufige Fragen zur Amalgam-Entfernung
Ist eine Amalgam-Entfernung schmerzhaft?
Der Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung und ist in der Regel nicht schmerzhafter als andere zahnärztliche Behandlungen.
Wie lange dauert die Amalgam-Entfernung?
Je nach Anzahl und Größe der Füllungen kann eine Sitzung zwischen 30 und 90 Minuten dauern. Bei mehreren Füllungen werden oft mehrere Termine empfohlen.
Kann ich alle Amalgamfüllungen auf einmal entfernen lassen?
Viele Experten für ganzheitliche Zahnmedizin empfehlen ein schrittweises Vorgehen, um den Körper nicht mit einer plötzlichen Quecksilberfreisetzung zu überfordern.
Wie lange dauert es, bis mein Körper das Quecksilber ausgeschieden hat?
Die Ausscheidung von Quecksilber ist individuell sehr unterschiedlich und kann von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren dauern.
Werden meine Beschwerden nach der Amalgam-Entfernung sofort verschwinden?
Manche Patienten berichten von schnellen Verbesserungen, bei anderen kann es Monate dauern, bis eine spürbare Besserung eintritt.
Neue Materialentwicklungen: Besser als Amalgam
Die Materialforschung hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht:
- Hochmoderne Komposite bieten heute eine ausgezeichnete Haltbarkeit und Ästhetik.
- CAD/CAM-gefertigte Keramikinlays kombinieren Langlebigkeit mit perfekter Passform.
- Vollkeramische Restaurationen bieten hohe Biokompatibilität bei maximaler Ästhetik.
- Innovative Hybridmaterialien vereinen die Vorteile verschiedener Werkstoffklassen.
Moderne Entgiftungsstrategien
Nach der Amalgam-Entfernung gibt es effektive Methoden, deinen Körper zu unterstützen:
• Chlorella-Algen als natürliches Entgiftungsmittel
• Aktivkohle-Supplementierung
• Infrarot-Saunabehandlungen
• Gezielte Mineralstoffergänzung
Genetische Aspekte der Schwermetallentgiftung
Nicht jeder Mensch entgiftet gleich effizient. Genetische Tests können zeigen:
• Wie gut dein Körper Quecksilber abbauen kann
• Welche individuellen Risiken du hast
• Welche Unterstützung du brauchst
Rechtliche und Versicherungsaspekte
Die gute Nachricht: Immer mehr Krankenkassen übernehmen Kosten für Amalgam-Entfernung, wenn medizinische Gründe vorliegen.
Tipps für deine Versicherung:
• Dokumentiere alle gesundheitlichen Beschwerden
• Hole ärztliche Gutachten ein
• Frage nach Kostenübernahme für alternative Füllungsmaterialien
Psychologische Dimension
Die Amalgam-Entfernung ist auch ein emotionaler Prozess. Viele Patienten berichten von:
• Mehr Sicherheitsgefühl
• Reduzierter Angst vor Schwermetallbelastung
• Gesteigertem Wohlbefinden
Ein letzter Rat: Vertraue auf Experten und informiere dich umfassend. Deine Gesundheit verdient beste Aufmerksamkeit.